Die Kampener Heide auf Sylt in voller Blüte.
Die Heidekräuter, auch Heiden oder Erikas genannt, sind eine Pflanzengattung aus der Familie der Heidekrautgewächse. Insgesamt umfasst diese Familie rund 860 Arten. Heidepflanzen sind immergrüne, niederliegende Sträucher und Bäume.
Bedauerlicher Weise verschwindet die Heide nach und nach aus Schleswig-Holstein. Vor ca. 160 Jahren bestanden noch 17 Prozent der Fläche Schleswig-Holsteins aus Heidelandschaft. Heute sind es nur noch schockierende 0,5 Prozent. Um die Pflanzen und den seltenen Lebensraum zu schützen, wird auf Sylt nun geplaggt.
Was bedeutet das Plaggen von Heide?
Gemächlich rollen zwei große Trecker nebeneinander über den holprigen Heideboden. Durch eine Art Schnorchel bläst der eine Trecker Erdreich in den Anhänger des zweiten Gefährts. So ziehen Sie ihre Bahnen über die ganze Fläche. Beim Plaggen wird die Plagge abgetragen. Sie ist der humose und durchwurzelte Oberboden. Dieser wird von dem ersten Trecker in rund vier bis sechs Zentimetern Stärke ausgestochen. Mit dem Plaggen werden die Nährstoffe des Oberbodens entfernt. Hört sich erstmal nicht klug an, aber die Heidepflanzen mögen sauren und nährstoffarmen Boden.
Naturschutzgebiet Heide auf Sylt
Das Plaggen ist wichtig, damit die Heide auf Sylt nicht verholzt. Das Ziel ist also, dass die seltene Landschaft länger erhalten bleibt und auch die Tiere, die in der Heide wohnen, ihre Heimat nicht aufgeben müssen. Geplaggt wird in Kampen auf dem rund anderthalb Hektar großen Gebiet oberhalb der Kupferkanne. Die Pflegemaßnahmen in Kampen, Morsum und Braderup finden im Auftrag des Landes Schleswig-Holstein statt. Verantwortlich auf Sylt ist die Naturschutzgemeinschaft Sylt. Bis die Heide auf Sylt wieder in ihrer kräftigen violetten Pracht erscheint, dauert es jedoch noch ca. 15 Jahre. Erst nach und nach können sich die verschiedenen Heidepflanzen wieder erholen.
