Heilende Brandung an den Nordseeinseln
Die Füße sind nass, die Haare zerzaust und die Lippen schmecken salzig. Die typische Briese pfeifft einem um die Ohren, aber die Sonne tut ihr Bestes, um einen warm zu halten. So ein Spaziergang an der Nordsee kann einen alle Sorgen vergessen lassen.
Am Meer herrscht ein ganz besonderes Klima: das Reizklima. Dieses spezielle Klima findet man an der Ost- und Nordsee, aber auch im Mittel- und im Hochgebirge.
Was macht das Reizklima aus?
Das Reizklima setzte sich auf verschiedenen Faktoren zusammen. Es steht für starke Winde, niedrige Temperaturen, bzw. sehr starke Temperaturschwankungen, hohe UV-Strahlung, salzige Luft und Luftfeuchtigkeit. All diese Elemente sind Herausforderungen für den Körper und für das Immunsystem. Sie „reizen“ das Immunsystem und animieren es sich besser aufzustellen. Das Reizklima härtet den menschlichen Organismus ab.
Die Vorteile des Reizklimas
Die meist frischen, teils intensiven Winde auf den Nordseeinseln fordern das Abwehrsystem. Der Körper muss sich dem Kältereiz widersetzen und selbst mehr Wärme bilden, damit er nicht unterkühlt. Durch Spaziergänge an der Nordsee kommt der Organismus erst richtig in Fahrt. Durch die Bewegung wird der Energieumsatz erhöht und Wärme erzeugt. Der Körper wird gefordert und von der Seeluft herausgefordert. Jedoch gewöhnt sich der Körper recht schnell an das raue Reizklima. Die hohen Windgeschwindigkeiten an der Nordsee können den Körper jedoch auch schonen. Der Wind fegt über die Haut und kühlt sie. Er kann Juckreiz mindern. Doch auch das Salz des Meeres schlägt sich auf der Haut nieder. Der Salzbelag auf der Haut kann Schuppen lösen und wirkt entzündungshemmend. Empfehlenswert sind lange Strandspaziergänge besonders für Menschen mit Hauterkrankungen wie Neurodermitis und Schuppenflechte. Außerdem wird es am Meer meist nicht so schwül, was besonders gut für Herz und Kreislauf ist.
Wohltuender Strandspaziergang auf den Nordseeinseln
Wer das wohltuende Reizklima für sich ausnutzen möchte, der sollte darauf achten direkt in der Brandungszone zu spazieren. Darauf sollte man wirklich achten, denn gesundheitsfördernd sind vor allem die winzigen salzhaltigen Tröpfchen Meerwasser. Diese werden beim Brechen der Wellen in die Luft befördert. Man bezeichnet sie als Brandungsaerosol. Die Meeresluft hat einen hohen Gehalt an Salz, Jod, Magnesium und Spurenelementen. Dadurch werden vor allem die Immunreaktionen der Haut und der Atemorgane angeregt.
Auch die Sonne ist gesund
Natürlich birgt Sonneneinstrahlung auf die Haut immer ein gewisses Risiko. Man sollte sich generell immer gut vor der UV-Strahlung schützen, aber besonders am Meer. Der freie Himmel am Meer bewirkt, dass die UV-Strahlung aus dem gesamten Himmelsgewölbe direkt auf die Haut einstrahlen kann. Zudem merkt man durch den stätigen Wind häufig gar nicht, dass die Haut langsam verbrennt.
Wer jedoch mit einem guten Schutz dem Sonnenbrand vorbeugt, der kann auch von den Vorteilen der Sonne profitieren. Durch die UV-Strahlung wird die Ausschüttung von körpereigenen Kortisol gefördert. Dies wirkt sich entzündungshemmend aus. Zusätzlich wird Vitamin D gebildet, welches das Immunsystem stärkt.
Immunsystem und Haut, aber was noch?
Das Reizklima kann sich auch positiv auf Patienten mit chronischen Entzündungen der Atmungsorgane auswirken. Auch Asthmatiker und Allergiker können an der Nordsee wahre Wunder erleben. Die saubere Seeluft der Nordseeinseln ist arm an Pollen und Schadstoffen. Der Körper ist hier nicht so vielen allergieauslösenden Abgasen und schädlichen Dämpfen ausgesetzt wie woanders.
Kuraufenthalt oder Urlaub
Ein Aufenthalt an der Nordsee ist sowieso immer ein Urlaub. Aber sogar die Krankenkassen haben den wohltuenden Effekt des Reizklimas entdeckt und bewilligen Patienten Therapien und Kuraufenthalte auf den Nordseeinseln. Interessant zu diesem Thema ist auch unser Bericht Thalasso auf den Nordseeinseln. Wer sich lieber Privat um seine Gesundheit kümmern möchte, der sollte für die optimale Stärkung des Immunsystems mindestens 3-4 Wochen an der Nordsee einplanen.
