Der Basstölpel ist ein gänsegroßer Meeresvogel aus der Familie der Tölpel. Er ist der am weitesten im Norden brütende Tölpel seiner Art und zudem der einzige, der in Europa brütet. Seit 1991 beherbergt Helgoland die einzige Brutkolonie der beeindruckenden Seevögel in der Nordsee.
Die Basstölpel bevorzugen für den Nestbau steile Felsküsten. Somit ist Helgoland mit seinen Felswänden wie zum Beispiel der „Langen Anna“ optimal als Nistplatz für die Basstölpel der Nordseeinseln. Der Basstölpel ist definitiv einen Spaziergang an den Küsten Helgolands wert, immerhin war er 2016 Vogel des Jahres.
Woher kommt der Name „Basstölpel“?
Wie bei vielen anderen Dingen auch, ist die Wortherkunft nicht eindeutig festzumachen. Im Deutschen gehen wir davon aus, dass der Begriff Basstölpel daher kommt, dass eine Brutkolonie der Vögel vor der schottischen Küste auf der Felseninsel Bass Rock ansässig war. Die Bezeichnung des Tölpels kam dann hinzu, um den unbeholfenen Gang des Vogels auszudrücken.
Portugiesische Seefahrer nannten den Brauntölpel (ein naher Verwandter des Basstölpels) früher „Bobo“ was so viel bedeutet wie Dummkopf. Das lag daran, dass die essbaren Vögel so leicht zu fangen waren.
An der französischen Küste war man von der Dummheit der Vögel überzeugt, weil sie nicht wie andere Vögel mit einem Fisch im Schnabel wieder auftauchen. Das liegt aber daran, dass sie ihre Beute bereits unter Wasser verschlucken.
Erscheinungsbild der Seevögel
Basstölpel sind die größte und schwerste Art der Tölpel. Der Vogel wird ca. 81-110 cm groß und besitzt eine Spannbreite von 165-180 cm. Gewogen hat man bisher nur Vögel während der Brutzeit, wenn Sie also nicht gerade 350 km für Nahrung fliegen. Dann haben die Basstölpel ein Gewicht von ca. 3 kg.
Sie haben einen stromlinienförmigen Körper, schmale lange Flügel und Schwimmfüße. Erwachsene Basstölpel haben ein schneeweißes Gefieder, welches am Hals und Kopf in ein elegantes Ocker übergeht. Der Schnabel und die Augen hingegen sind durchdringend bläulich bis cyanfarbig.
Basstölpel sind Stoßtaucher
Beim Jagen gehen Basstölpel anders vor, als die meisten Meeresvögel. Sie können ihre Beute aus bis zu 45 m erspähen. Wenn es so weit ist und sie eine leckere Makrele oder einen Hering erblickt haben, stoßen sie hinab. Kurz vor dem Eintauchen ins Wasser legen sie ihre Flügel eng an den Körper an und erreichen dadurch eine Eintauchgeschwindigkeit von bis zu 100 km/h. Ein echter PS Profi!
Junger Kükentot durch Plastikmüll
Basstölpel bauen ihre Nester leider gerne aus Plastikmüll und alten Fischernetzen. Das Angebot ist riesig und Plastik lässt sich nun einmal leicht verbauen. Die dramatischen Folgen muss man eigentlich fast gar nicht mehr erklären. Die Erwachsenen Vögel verschlucken sich an den herangeschleppten Plastiksachen und verenden elendig. Die Küken werden also entweder nicht mehr versorgt, weil ihre Eltern bereits tot sind oder sterben selbst, weil sie an der Folie ihres Nests knabbern.
Die Vögel sollten für ihr natürliches Verhalten nicht so leiden müssen. Doch den Müll in den Meeren können sie nicht stoppen, das können nur wir.