Die Landschaft Sylts war Jahrzehnte lang geprägt durch Wanderdünen. Die Verlagerung der Sanddünen hatte zur Folge, dass sowohl im Norden als auch im Süden der Insel immer wieder Acker- und Weideflächen, aber auch Häuser unter den Sandmaßen begraben wurden. Besonders betroffen waren List und Rantum. Heute gibt es auf Sylt noch insgesamt drei Wanderdünen. Die größte Sylter Wanderdüne ist ca. 1,5 Kilometer lang und 500 Meter breit und ist damit auch das größte Exemplar Deutschlands. Auf keiner der anderen Nordseeinseln gibt es noch Wanderdünen.
Wie wandern Wanderdünen?
Für die Entstehung von Dünen benötigt es Wind und losen Sand. Auf der nordfriesischen Inseln Sylt stammt dieser Sand aus dem Meer. Er wird vom Meer an den Strand geschwemmt. Dort trocknet der Sand. Wenn er dort nicht am Boden kleben bleibt, wird er vom Wind davongetragen. Das Sandkorn fängt also an zu wandern. Bei leichtem Wind heben die Sandkörner nicht ab, sondern rollen stätig über den Boden. Reicht die Kraft des Winds nicht mehr aus, wird der Sand abgelegt. Dem Sand ist es dabei egal, ob kleine Hindernisse im Weg sind, sie bleiben dort liegen, wo der Wind sie abgesetzt hat. So entsteht zunächst eine Düne.
Wir haben dieses schöne Youtube-Video über Wanderdünen, das Watt und den Unterschied zwischen Krebsen und Krabben gefunden. Das Video ist eine tolle Zusammenfassung. Wer sich allerdings nur für die Wanderdünen interessiert kann ab der Minute 4:50 einschalten.
Sylt Wanderdüne: Strandhafer als Rettung gegen die Wanderdünen
Da die Bewohner auf Sylt immer wieder damit rechnen mussten, dass ihr Land oder sogar ihr Heim unter Sandmassen begraben werden könnte, begannen sie Strandhafer zu pflanzen. Die graugrünen Gräser wachsen auf den hellen Sanddünen. Das Besondere am Strandhafer ist, dass er sehr lange Wuzeln hat. Sie können bis zu 12 Meter lang werden und dringen tief in den Boden ein. Somit halten sie den Sand gut fest und verhindern das Wandern der Dünen.
Sylt Wanderdüne: Listland ist Wanderdünenland
Im Listland findet man heutzutage die letzten drei Wanderdünen der Nordseeinsel Sylt. Durch den stetigen Westwind werden dort die Dünen immer weiter nach Osten bewegt. Das Gelände zwischen List und Weststrand ist deshalb Naturschutzgebiet und darf nicht betreten werden. Eine Ausnahme davon sind die speziell angelegten Wanderwege, die mitten durch das Naturschutzgebiet führen. Da auch hier der Bewuchs durch Strandhafer jedes Jahr ansteigt, sollte man sich bei seinem Nordseeinsel-Urlaub auf Sylt einen Besuch der letzten Wanderdünen nicht entgehen lassen! In ein paar Jahrzehnten könnte es schon vorbei sein mit den wandernden Riesen Sylts.