Eine ungewöhnliche Herberge befindet sich auf der Ostfriesischen Insel im Westturm Wangerooge. Einst markantes See- und Landzeichen entlang der Nordseeküste, gehört der weithin sichtbare Ziegelsteinbau mittlerweile zu den beliebtesten Ausflugszielen der Nordseeinsel Wangerooge. Sobald du das denkmalgeschützte Gebäude betrittst, eröffnet sich dir ein unglaublicher Blick über Wattenmeer und Nordseeinsel. Ein Grund mehr, um den geschichtsträchtigen Ort zu besuchen!

    Wangerooge Westturm

    Der Westturm auf Wangerooge – Früher Seezeichen, heute Jugendherberge

    Was die Urlauber erwartet

    Der heutige Westturm Wangerooge misst stolze 56 Meter Höhe und besitzt drei Spitzen. Das imposante Baudenkmal aus dem Jahr 1932 ist nach seiner Lage am Westende der autofreien Insel benannt. Wer eine Unterkunft mit unverwechselbarem Charme bevorzugt, den wird die Jugendherberge überzeugen. In den acht Stockwerken ist ein traumhafter Ausblick garantiert, der bei guter Wetterlage sogar bis zur Hochseeinsel Helgoland in 42 Kilometern Entfernung reicht. Mittlerweile zählt die ganzjährig geöffnete Einrichtung rund 24.000 Übernachtungen. Wen es auf die niedersächsische Nordseeinsel zieht, sollte unbedingt frühzeitig reservieren. Denn längst haben Familien, Einzelreisende, Schulklassen, Gruppen und Vereine, sowie Großeltern mit ihren Enkelkindern die einzigartige Herberge im Westturm Wangerooge für sich entdeckt. Aber auch ein Café lädt zum Verweilen ein. Bis zur Strandpromenade nahe dem Inseldorf benötigst du etwa 45 Gehminuten. Dabei bietet ein Spaziergang inmitten des Weltnaturerbes alles andere als Langeweile.

    Die wechselvolle Geschichte des Westturm Wangerooge

    Der erste Westturm wurde vermutlich im 14. Jahrhundert errichtet und diente zugleich als Inselkirche. Gewidmet wurde der sakrale Bau dem Schutzpatron der Seefahrer, dem Heiligen Nikolaus. Infolge der Ostdrift der Insel mussten Kirche und Friedhof später jedoch aufgegeben werden. Aufgrund der Wassereinwirkung stürzte der Nikolaiturm um 1590 schließlich in sich zusammen. Übrig blieb eine fünfzehn Meter hohe Ruine, die Seefahrern auch noch lange Zeit weiter als Orientierungspunkt diente.

    Der zweite Westturm

    Der zweite Westturm Wangerooge entstand zwischen 1597 und 1602. Von vorbeifahrenden Schiffen erhob das Großherzogtum Oldenburg seitdem Zollgebühren. Anfänglich brannte in einem sogenannten Laternenraum mit fast 50 Fenstern ein Feuer auf Basis von Pflanzenöl. Später ersetzte man das Brennmaterial schließlich durch Steinkohle. Bereits damals erzielte das Gebäude eine stattliche Höhe von 50 Metern. Die fünf Stockwerke wurden im Laufe der Zeit als Gefängnis, Zufluchtsort, Lagerraum und Eiskeller genutzt. In der ersten Etage bot weiterhin ein Kirchenraum Platz für immerhin 130 Menschen. Vom zweiten Westturm Wangerooge ergriff die Ostdrift jedoch ebenfalls Besitz. Nach einer Sturmflut im Jahr 1860 war das Mauerwerk von starker Rissbildung gezeichnet. Um 1900 stand der Turm dann bereits tief im Wasser. Da ein Angriff der britischen Flotte zu befürchten war, wurde das Seezeichen zu Beginn des Ersten Weltkriegs schließlich gesprengt. Das runde Fundament des Vorgängermodells kann aber auch heute noch bei Niedrigwasser besichtigt werden.

    Wangerooge Westturm

    Mit seinen bis zu 2.20 m dicken Wänden wurde der Westturm aus etwa einer halben Million Klinkersteinen erbaut.

    Das heutige Erscheinungsbild vom Westturm Wangerooge

    In einiger Entfernung zum früheren Standort wurde 1932 ein Nachbau des zweiten Westturms erschaffen. Dabei umfasst der Grundriss eine Abmessung von 12 x 12 Metern. Das jetzige Gebäude erhielt ein massives Fundament von 15 Metern Tiefe. Neben dem Westturm Wangerooge ergänzt inzwischen ein moderner Herbergskomplex das Ensemble. Die Helmstange des gesprengten Turms hat im Inseldorf einen neuen Platz gefunden.

    Weitere Sehenswürdigkeiten auf Wangerooge und eine übersichtliche Karte der Nordseeinsel findest du hier!

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